Dem Fritz sein Hausherr hat es schon gewusst, weil es in der Zeitung gestanden ist
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29   Er kann uns gut leiden und redet oft mit uns und schenkt uns eine Zigarre. Auf den Falkenberg hat er einen Zorn, weil er glaubt, dass sein Pepi wegen dem Falkenberg die Prüfung in der Lateinschule nicht bestanden hat. Ich glaube aber, dass der Pepi zu dumm ist.

30   Der Hausherr hat gelacht, dass so viel in der Zeitung gestanden ist von dem Heiligen. Er hat gesagt, dass er von Gips ist und dass er ihn nicht geschenkt möchte. Er ist von Mühldorf. Da ist er schon lang gestanden, und niemand hat ihn mögen. Vielleicht hat ihn der Steinmetz hergeschenkt, aber der Falkenberg macht sich schön damit und tut, als wenn er viel gekostet hat. Das ist ein scheinheiliger Tropf, hat der Hausherr gesagt, und wir haben auch geschimpft über den Kindlein.

31   Dann ist der Samstag gekommen. Das ganze Gymnasium ist aufgestellt worden, und dann haben wir durch die Stadt gehen müssen. Vorne ist der Rektor mit dem Falkenberg gegangen, und dann sind die Professoren gekommen. Der Gruber war nicht dabei, weil er Protestant ist. Oben auf dem Berg ist ein Wirtshaus, wo die Straße von Mühldorf herkommt. Da haben wir gehalten und haben gewartet. Eine halbe Stunde haben wir stehen müssen, bis der Pedell dahergelaufen ist und hat geschrien:» Jetzt bringen sie ihn.»

32   Da ist ein Leiterwagen gekommen, da war eine große Kiste darauf.

33   Der Falkenberg ist hingegangen und hat den Fuhrmann gefragt, ob er von Mühldorf ist und den heiligen Aloysius dabei hat. Der Fuhrmann hat gesagt ja, und er hat einen in der Kiste. Da hat sich der Kindlein geärgert, dass der Wagen so schlecht aussieht und keine Tannenbäume darauf sind.

34   Aber der Fuhrmann hat gesagt, das geht ihn nichts an, er tut bloß, was ihm sein Herr anschafft.

35   Da haben wir hinter dem Wagen hergehen müssen, und die Glocken von der Studienkirche haben geläutet, bis wir dort waren.

Vor der Kirche hat der Fuhrmann gehalten, und er hat die Kiste heruntertun wollen.

37   Aber der Falkenberg hat ihn nicht lassen. Die vier Größten von der Oberklasse mussten sie heruntertun und in die Sakristei tragen. Das war der Pointner und der Reichenberger, die andern zwei habe ich nicht gekannt.

38   Wir haben gehen dürfen, und das Läuten hat aufgehört. Bloß die vier Oberklassler mussten dabei sein, wie der Heilige aufgestellt wurde; die anderen nicht, weil erst morgen die Einweihung war. Wir haben aber gewusst, wo er hingestellt wird. Bei dem dritten Fenster, weil dort das Postament war und Blumen herum. Der Fritz und ich sind heimgegangen; zuerst war der Friedmann Karl dabei. Da hat der Fritz gesagt, er muss noch viel büffeln auf den Montag, weil er die dritte Konjugation noch nicht gelernt hat.

Die haben wir ja gar nicht auf», hat der Friedmann gesagt.

Freilich haben wir sie aufgekriegt. Der Gruber hat es ganz deutlich gesagt», hat der Fritz gesagt. Da ist dem Friedmann angst geworden, weil er immer furchtsam ist, und er ist der Erste.

Er ist gleich von uns weggelaufen und der Fritz hat zu mir gesagt: «Jetzt haben wir unsere Ruhe vor ihm.»

42   Ich fragte, warum er ihn fortgeschickt hat, aber der Fritz wartete, bis niemand in der Nähe war. Dann sagte er, dass er jetzt weiß, wie wir den Kindlein darankriegen, und dass wir auf den Aloysius einen Stein hineinschmeißen.

43   Ich glaubte zuerst, er macht Spaß, aber es war ihm Ernst, und er sagte, dass er es allein tut, wenn ich nicht mithelfe.

44   Da habe ich versprochen, dass ich mittue, aber ich habe mich gefürchtet, denn wenn es aufkommt, ist alles hin.

Aber der Fritz hat gesagt, dann muss man es so machen, dass kein Mensch nichts merkt, und so eine Gelegenheit kriegen wir nicht mehr, dass wir dem Kindlein etwas antun, was er sich merkt.

Wir haben ausgemacht, dass wir uns um acht Uhr bei den zwei Kastanien an der Salzach treffen. Ich habe daheim gesagt, dass ich mit dem Fritz die dritte Konjugation lernen muss, und bin gleich nach dem Abendessen fort.

Дата: 2018-11-18, просмотров: 211.