Hartes Training ist noch keine Computerspielsucht ( Алина )
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Wer Computerspielen als Leistungssport betreibt, verbringt oft Stunden vor dem Bildschirm. Mit einer Abhängigkeit hat das üblicherweise nichts zu tun, sagen Experten.

 

https://www.spektrum.de/news/e-sport-und-computerspielsucht/1602442

Unser Verständnis von Krankheit und Gesundheit hat sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert. Auch heute noch passt sich unsere Vorstellung davon, was »krank« ist, stetig den medizinischen, aber auch den gesellschaftlichen Gegebenheiten an. Kaum etwas illustriert das so gut wie die internationalen Klassifikationssysteme für Erkrankungen, die regelmäßig überarbeitet und aktualisiert werden.

In der elften Ausgabe des Klassifikationssystems der Weltgesundheitsorganisation (ICD-11), die die WHO im Juni 2018 in Genf vorgestellt hat, wird deshalb erstmals auch die »Gaming Disorder«, also die Sucht nach Computer- und Videospielen, als anerkannte psychische Erkrankung aufgeführt sein. Notwendig habe das vor allem die zunehmende Anzahl an Betroffenen gemacht, argumentieren Experten. Computerspielabhängige können die Häufigkeit, Intensität und Dauer ihres Konsums nicht mehr kontrollieren. Für sie haben Computerspiele stets Vorrang vor anderen Interessen und Aktivitäten. Sie zocken immer weiter, selbst dann, wenn ihr Verhalten schwerwiegende Konsequenzen im Hinblick auf Schule, Arbeit, Familie oder Freundeskreis mit sich bringt.

In solchen Fällen können Ärzte und Psychotherapeuten künftig die Diagnose Gaming Disorder vergeben – und müssen nicht mehr wie bislang auf Behelfsdiagnosen zurückgreifen. Zudem wird ein Expertengremium ihnen in absehbarer Zeit Leitlinien für Diagnose und Therapie der Störung an die Hand geben – und die Erforschung der Erkrankung dürfte ebenfalls Aufwind bekommen. In den Augen vieler Experten ist die offizielle Anerkennung deshalb ein wichtiger Schritt, um den Betroffenen künftig besser helfen zu können.

»Die wissenschaftliche Einordnung und Basis einer solchen Einstufung ist umstritten, und sie wird von vielen wissenschaftlichen Akteuren abgelehnt« (eSport-Bund Deutschland).

 

Drei Sinne sorgen für Geschmack ( Света Маркович )

https://www.spektrum.de/kolumne/drei-sinne-sorgen-fuer-geschmack/1628044

Wer schon einmal so richtig erkältet war, kennt das Phänomen der verstopften Nase: Nichts »schmeckt« mehr. Die Schleimhäute sind geschwollen, kein Duftstoff erreicht die Rezeptoren. Das kann Vorteile haben, wenn es um übel riechende Medizin geht – man braucht sich nicht mehr die Nase zuzuhalten. Aber bei einem köstlichen Essen ist das richtig schade, denn dabei spielt die Nase eine Hauptrolle. Und wenn wir sagen: »Das hat mir super geschmeckt«, meinen wir eigentlich nicht das Schmecken, sondern ein Zusammenspiel von Geruchs-, Geschmacks- und dem Empfindungssinn des Trigeminus-Nervs.

Für das eigentliche Schmecken ist die Zunge zuständig. Im Gegensatz zur sensiblen Nase, die tausendfach zarte Blüten- und Gewürzaromen wahrnimmt, ist die Zunge allerdings eher simpel gestrickt. Sie besitzt Geschmacksknospen, die aussehen wie eine geschälte Navel-Orange, doch ihre Rezeptoren in den Sinneszellen (Orangenschnitze) nehmen nur die Basics auf: Zucker, Salz, Säure und Bitterstoffe. Dabei haben wir 25 verschiedene Rezeptortypen für Bitterstoffe, nur drei für süß und jeweils einen für salzig und sauer. Der Anteil der verschiedenen Typen ändert sich im Lauf des Lebens. Kinder (bis sieben Jahre) haben wenig Süßrezeptoren, es kann ihnen deshalb nicht süß genug sein, dafür aber mehr Rezeptoren für Bitterstoffe als Erwachsene.

Deshalb mögen sie kein bitteres Gemüse und verweigern Rosenkohl und Spinat. Nicht um ihre Eltern zu ärgern, sondern um sich vor bitteren Dingen zu schützen wie zum Beispiel Nikotin, Kaffee oder Bier, die für sie schädlich sind. Auch pflanzliche Giftstoffe sind häufig bitter. Und während Süßes, Salziges und Saures überall auf der Zunge wahrgenommen werden, liegen die Bitterrezeptoren bevorzugt ganz hinten am Zungengrund, nahe dem Brechzentrum. Sie sind die letzte Analysestation des Körpers vor dem Schlucken. Oder dem Ausspucken. Pech für die Eltern!

Nach dem Kauen kommt die Nase ins Spiel. Sie ist nämlich untrennbar mit dem Mund verbunden. Durch eine spezielle Röhre wandern die freigesetzten Aromen sozusagen hintenherum in die obere Etage, wo die Riechzellen sitzen. 350 verschiedene Duftrezeptoren beginnen die ankommende Duftmischung zu analysieren. Keine einfache Aufgabe, denn Lebensmittel enthalten eine Mischung verschiedener Duftstoffe. Kaffee setzt sich zum Beispiel aus etwa 150 verschiedenen Stoffen zusammen.

 

Das Wort nach »äh« ist vorhersehbar ( Соня )

https://www.spektrum.de/news/das-wort-nach-aeh-ist-vorhersehbar/1628262

Alle Menschen sagen in ihren Sätzen äh. Manche nutzen solche Flicklaute häufiger, manche seltener – im Durchschnitt etwa sechsmal in 100 Wörtern. Bei allen aber ist das Äh so regelmäßig verteilt, dass ihre Gegenüber daraus erschließen können, welches Wort als Nächstes kommt. Eine Arbeitsgruppe um Hans Rutger Bosker vom Max Planck Institute for Psycholinguistics in Nijmegen hat nun erforscht, wie weit diese bereits länger bekannte Vorhersagefähigkeit reicht. Das Team untersuchte, wie Menschen auf untypische Äh-Sager reagierten. Wie die Gruppe im »Journal of Memory and Language« berichtet, stellte sie fest, dass Menschen sich auch auf ungewöhnliche Formen der Marotte einstellen – aber nur bis zu einem gewissen Punkt.

Hintergrund der Fähigkeit ist, dass das Äh typischerweise vor seltener verwendeten, oft längeren Begriffen auftaucht. Diese Verteilung erlaubt es den Angesprochenen, den Begriff bereits während des Flicklauts vorherzusagen. In seiner Studie setzte das niederländische Team die Versuchspersonen vor einem Bildschirm mit zwei Bildern, die einen häufig und einen selten benutzten Begriff – zum Beispiel Auto und Iglu – repräsentierten. Dabei spielten sie ihnen auf diese Bilder bezogene Anweisungen mit und ohne Flicklauten vor den Begriffen vor. Wie erwartet, blickten sie bei einer typischen Äh-Verteilung bereits während des Flicklauts auf das Bild für den selteneren Begriff.

Anschließend testete Boskers Gruppe weitere Konstellationen. Zum einen verwendeten sie Instruktionen, bei denen die Ähs entgegengesetzt verteilt waren – und den häufigeren Begriff anzeigten. Davon ließen sich die Versuchspersonen nicht lange beirren: Schnell stellten sie sich auch auf untypische Sprecher ein. Das sei, so das Team, der erste Beleg, dass die flicklautgesteuerten Vorhersagen veränderlich sind und Menschen sich auf unterschiedliche Verteilungen der Ähs einstellen.

 

Дата: 2019-05-29, просмотров: 191.